CBN  – Weitere Informationen

CBN ist genau wie Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBN) ein Phytocannabinoid aus der Cannabis-Pflanze. Insgesamt enthält die Cannabis Pflanze mehr als 100 solcher Cannabinoide, wobei THC und CBD am besten erforscht sind.

Bekannt ist, dass CBN leicht psychoaktiv wirkt und ein Oxidationsprodukt vom THC ist. Zudem bindet das Cannabinoid nur schwach am Cannabinoid-1-Rezeptor 1 (CB1).

Der CB2-Rezeptor (CB2) vermittelt die Wirkung der zugeführten Cannabinoide aus Cannabis wie Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) in Immunzellen sowie in Zellen, die am Knochenaufbau und -abbau beteiligt sind. Man weiß inzwischen, dass THC ein Partialagonist und Cannabidiol (CBD) ein Agonist/Antagonist ist. Inwiefern nun CBN an die CB2-Rezeptoren binden, ist noch nicht geklärt.

Die Pflanze selbst stellt kein CBN her. Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) liegen in der Cannabispflanze als Säuren vor (THCA, CBDA). Zu THC und CBD wandeln sich die Cannabinoide erst unter einer Hitzeeinwirkung. Bleibt das getrocknete Cannabis längere Zeit an der Luft liegen, so wandeln sich auch saure Cannabinoide in die aktive Form. Hier ändert sich dann die chemische Struktur und CBNA wird zu CBN.

Verschiedene Studien und Untersuchungen legen nahe, dass CBN ein ganz eigenes Wirkungsspektrum besitzt, das für die weitere Forschung von Bedeutung ist. Forscher gehen davon aus, dass das Cannabinoid bei der Schmerzlinderung sowie bei Schlafstörungen therapeutisches Potenzial besitzt.

Darüber hinaus soll das Cannabinoid folgende medizinische Eigenschaften auf den menschlichen Körper besitzen:

  • antibakterielle Wirkung
  • entzündungshemmende Wirkung
  • krampflösende Wirkung

In Kombination mit anderen Cannabinoiden sowie weiteren Inhaltsstoffen von Cannabis wie Terpene soll Cannabinol auch eine appetitanregende Wirkung besitzen.

 

Welche weiteren Effekte besitzt CBN?

Die ausgeprägteste und charakteristischste Eigenschaft von CBN ist seine beruhigende Wirkung. Unseren Studien zufolge wirken 5 mg CBN ebenso effektiv wie 10 mg des Medikaments Diazepam (Benzodiazepin). Demnach könnte das Pyhtocannabinoid ähnlich wie Cannabidiol (CBD) eine beruhigende Wirkung haben. Einer Studie zufolge soll Cannabinol acht- bis zehnmal weniger psychoaktiv sein als THC, weshalb es auch medizinisches Potenzial bei der Behandlung von Schlafstörungen haben könnte.

Für die medizinische Anwendung wäre es interessant, wenn Cannabis Sorten mit einem höheren CBD- und CBN-Gehalt gezüchtet werden. Denn diese beiden Cannabinoide könnten in Bezug auf die Anwendung von Cannabis als Medizin wertvoll sein.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide antibakteriell wirken können. Italienische Forscher berichteten bereits im Jahr 2008, dass fünf Cannabinoide aus der Cannabispflanze voraussichtlich gegen die gefährlichen MRSA-Keime wirksam sein könnten. Zu diesen Cannabinoiden gehören THC (Tetrahydrocannabinol), Cannabidiol

 

Cannabis fördert das Einschlafen

Bei leichten Schlafstörungen sollten die zuvor genannten Möglichkeiten helfen. Bei schweren chronischen Störungen reichen die Methoden möglicherweise nicht mehr aus. Dann geht es darum, welches medizinische Medikament gegen Schlafstörungen am besten geeignet ist. Das sollten Patienten im Rahmen der Behandlung mit ihrem Arzt besprechen.

Cannabis fördert das Einschlafen. Das Cannabinoid THC bewirkt im Körper, dass sich die Arterien weiten. Dadurch sinkt der Blutdruck, was beruhigend wirkt. Außerdem sinkt die Körpertemperatur um durchschnittlich 0,5°C. Auch das hat eine positive Wirkung bzw. schlaffördernde Wirkung. Patienten, die Cannabis als Therapie bei Schlafstörungen einsetzen, wissen um den erholsamen und tiefen Schlaf, der dadurch möglich wird. Es wurde zusätzlich festgestellt, dass bei Cannabisverwendung die Gehirnströme Anzeichen starker Entspannung aufweisen. Alle Schlafphasen können so stabilisiert werden.

Im Vergleich zu anderen Medikamenten berichten Patienten von einer erheblichen Besserung der Schlafstörungen im Vergleich zu anderen Medikamenten. Offenbar ist auch der Überhang, also Müdigkeit, verminderte Reaktionsfähigkeit etc., weniger stark.

Das im Hanf enthaltene Cannabinoid Cannabidiol (CBD) entfaltet je nach Dosierung unterschiedliche Wirkungen. In niedrigen Dosen kann CBD eine wachmachende Wirkung haben. In höheren Dosen kann CBD hingegen eine beruhigende Wirkung haben. Darum ist die Wahl einer geeigneten Cannabissorte entscheidend.

Sind mehrere Schlafphasen gestört, so können Ein- und Durchschlafstörungen kombiniert auftreten. Um das Durchschlafen über die ganze Nacht zu ermöglichen, sollte Cannabis als Medizin in ess- oder trinkbarer Form eingenommen werden. Die Wirkung entfaltet sich zwar langsamer, hält aber länger an (6-8 Stunden) als beim inhalierten Cannabis (3-4 Stunden).

Häufig treten die Schlafstörungen aber erst mit dem Absetzen des Cannabis Konsums auf. Neben möglichen Symptomen wie nervöser Unruhe, Angstzuständen, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit und Durchfall, gibt es letztlich auch Schlafstörungen. Die Patienten brauchten in einer Studie mit Cannabis länger zum Einschlafen, wachten nachts häufiger auf und hatten eine kürzere Schlafdauer sowie weniger Tiefschlafphasen als Personen der Kontrollgruppe. Insgesamt war die Schlafqualität deutlich vermindert. Allerdings gibt es wohl einen Zusammenhang zwischen Dosierung und Schlafstörungen: Personen mit starkem Konsum litten länger unter Schlafstörungen als Personen mit geringeren Mengen an konsumierten Cannabis.